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Cube Nuroad Race FE
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Cube Nuroad Race FE: Klappern und unerwünschte Geräusche beseitigen

Kaum etwas nervt mich so sehr wie unerwünschte Geräusche am Fahrrad. So wie bei meinem neuen Cube Nuroad Race FE. Aber zum Glück, konnte ich die Probleme nach und nach beheben.
7 min Lesedauer . Aktualisiert am 13. September 2023

Eigentlich gehe ich davon aus, dass neue Fahrräder in einwandfreiem Zustand ausgeliefert werden. Vor allem, wenn man ein paar Euro mehr bezahlt hat. Doch schon auf der ersten Tour mit meinem nagelneuen Gravel Bike, dem Cube Nuroad Race FE, wurde ich eines Besseren belehrt.

Bei den geringsten Unebenheiten der Strecke klapperte, rappelte und quietschte es. Wie mich das nervt!

Klar, ich hätte das Rad wieder einpacken und zurückschicken können, aber oft sind es ja nur Kleinigkeiten und es interessierte mich auch einfach, was da nicht richtig montiert wurde.

Nach und nach habe ich alle Problemstellen gefunden und die nervigen Geräusche beseitigt.

Felgenbohrung zu groß für das Ventil?

Felgenbohrung am Cube Nuroad Race FE
Felgenbohrung vermutlich innerhalb der Toleranz, klappert aber dennoch

Ein erstes metallisches Geräusch trat bei den Laufrädern auf. Die Felgenbohrungen schienen mir zunächst zu groß für die Ventile der montierten Schläuche – oder natürlich umgekehrt.

Die Felgenbohrungen haben in der Regel einen Durchmesser von 6,5 bzw. 8,5 mm. Entsprechend sollte das Ventil gewählt werden.

Das Ventil hatte definitiv Spiel, aber die Schieblehre kam nur auf knapp 7 mm, nicht auf 8,5. Und da das bei anderen Rädern ähnlich ausfällt, ist das scheinbar im Rahmen. Dennoch traten auch hier Geräusch auf.

Ich sah drei Optionen:

  • Einen Schlauch mit passendem Ventil kaufen.
  • Einen Felgenlochadapter einsetzen.
  • Eine Felgenmutter oder alternativ eine Gummi-Ventildichtung verwenden.

Da das Loch letztlich doch in Ordnung zu sein scheint, wären Option eins und zwei nicht zielführend. Daher habe ich zwei Felgenmuttern aufgeschraubt.

Schutzblech zu nah am Mantel des Vorderrads

Abstand vom Reifen zum Schutzblech am Cube Nuroad Race FE
Jetzt ist der Abstand vom Schutzblech ok

Eine weitere Ursache für Schleif- und Quietschgeräusche war ein zu geringer Abstand zwischen dem unteren Teil des vorderen Schutzblechs und dem Vorderrad. Das Problem trat vor allem bei stärkeren Stößen oder beim Wiegetritt auf.

Glücklicherweise ist dieses Problem sehr einfach zu beheben. Zur Feinjustierung befindet sich auf beiden Seiten der Gabelbefestigung eine Aufnahme, aus der die Befestigungsstreben des Schutzblechs weiter herausgezogen werden können, so dass der Abstand zum Reifen vergrößert wird.

Einfach die beiden Schrauben etwas lösen und die Streben etwas weiter herausziehen.

Lockere Ahead-Kappe

Ahead Kappe am Cube Nuroad Race FE
Kappe und oberer Spacer haben geklappert

Auch am Steuersatz schepperte es während der Fahrt. Die Ursache war ebenfalls schnell gefunden. Die Schraube der Ahead-Kappe war einfach nicht richtig angezogen. Ein Anzugsdrehmoment war leider nicht angegeben, aber mit ca. 3 Nm kann man wohl nicht viel falsch machen.

Fahrradständer

Ständer beim Cube Nuroad Race FE
Fahrradständer beim Cube Nuroad Race FE

Der Fahrradständer ist auch so ein Klassiker für unerwünschte Geräusche. Beim Nuroad betrifft das vor allem den unteren Teil, der eine Längenverstellung des Ständers ermöglicht. Hier hilft einfach etwas (schwarzes) Tape, wenn man die richtige Länge gefunden hat.

Innenverlegte Züge und Kabel

Bis hierher waren schon einige Geräusche verstummt. Aber die störendsten Geräusche kamen irgendwo aus dem Rahmen, genauer gesagt aus dem Unterrohr.

Da beim Cube Nuroad Race FE alle Züge und Leitungen im Rahmen verlegt sind, lag der Verdacht nahe, dass die Ursache der unerwünschten Geräusche hier zu suchen ist.

Als erstes habe ich überprüft, ob alle Kabel straff durch den Rahmen geführt waren:

  1. Dazu musste ich zunächst eine Abdeckung an der Eintrittsstelle der Kabel am Rahmen entfernen.
  2. Dann habe ich alle Kabel vorsichtig aus dem Rahmen gezogen, bis ich am Kabelausgang einen Zug gespürt habe. Nicht mit zu viel Kraft oder gar Gewalt arbeiten!

Bei den meisten Kabeln und Zügen gab es nicht viel Spiel. Alles soweit also erst mal in Ordnung.

Kabelführung und -verbindungen des Rücklichts im Rahmen

Lampenkabel am Cube Nuroad Race FE
Lampenkabel und Einzeladerverbinder

Eine kleine Überraschung gab es beim Kabel vom Dynamo bzw. Vorderlicht zum Rücklicht. Zunächst kamen mir gut 30 cm Kabel entgegen, dann hakte es plötzlich. Sehr behutsam konnte ich das Kabel weiter herausziehen. Nach ca. weiteren 10 cm Kabel hielt ich zwei Einzeladerverbinder in der Hand.

Einzeladerverbinder dienen zur Verbindung von Leitern („Kabeln”) mit besonders geringen Querschnitten bei Kleinspannungen. Ein Gel oder Fett dichtet die Verbindung zusätzlich ab und schützt sie vor Feuchtigkeit. Die Verbindung lässt sich nicht mehr lösen.

Damit war die Ursache dieser Geräusche klar: Viel zu viel Kabel, einfach in den Rahmen gestopft, und zwei Plastikstecker, die wunderschöne Geräusche machten, wenn sie gegen den Rahmen schlugen.

Da hatte jemand mit echter Hingabe gearbeitet …

Lampenkabel am Cube Nuroad Race FE
… und noch mehr Lampenkabel und noch zwei Einzeladerverbinder

Aber dabei blieb es nicht. Ich habe dann das Kabel so weit wie möglich aus dem Rahmen gezogen, weil ich es später kürzen wollte. Da kamen mir doch tatsächlich noch zwei Einzeladerverbinder entgegen. Da das Kabel des Vorderlichts plus das des Rücklichts völlig ausgereicht hätte, war das mehr als überflüssig.

Rücklicht neu verkabeln

Das konnte ich so natürlich nicht lassen.

  1. Das Kabel musste auf eine ausreichende Länge gekürzt werden.
  2. Die Verbindung musste so beschaffen sein, dass sie keine Geräusche am Rahmen verursacht.

Bei der Kabellänge muss man natürlich ein wenig aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Zu kurz und der Lenker lässt sich vielleicht nicht mehr vollständig in alle Richtungen bewegen. Also bitte immer alle Möglichkeiten ausprobieren.

Lampenkabel
Anfang der Verbindung des Lampenkabels

Die Verbindung über Einzeladerverbinder ist natürlich einfach. Aber erstens hatte ich keine zur Hand, zweitens müsste ich diese irgendwie polstern, damit sie keine Geräusche mehr verursachen und drittens besteht bei so sperrigen Verbindern immer die Gefahr, dass sich die Kabel im Rahmen verhaken.

Ich habe mich daher dazu entschieden, die Drähte zu verdrillen, dann zu verlöten und mit einem Schrumpfschlauch zu ummanteln. Hier findest du eine Anleitung dazu, wie man auf diese Art Lampenkabel wieder verbinden kann.

Bürste zur Geräuschreduzierung

Bei meinen Recherchen habe ich noch etwas Interessantes gefunden: Eine Bürste zur Montage im Unterrohr, um die Geräusche der innen verlegten Züge und Kabel zu reduzieren. Sieht ein bisschen aus wie lange Heizkörperbürsten.

Kurios. Ich weiß ja nicht, ob ich mir sowas in den Fahrradrahmen stecken würde. Nachher führt das zu Geräuschen. Und bekommt man die überhaupt wieder gut raus? Wenn damit jemand Erfahrungen hat, würde mich das sehr interessieren.

Abschlussarbeiten

Sicherheitshalber habe ich alle Schrauben überprüft und nachgezogen. Achtet dabei immer auf die vorgeschriebenen Anzugsmomente.

Außerdem habe ich die Kabel und Züge am Cockpit locker mit Kabelbindern geordnet und etwas fixiert.

Endlich keine Geräusche mehr am Cube Nuroad

Jetzt ist endlich Ruhe. Keine störenden Geräusche mehr. Auch nicht, wenn ich über Münsters Kopfsteinpflaster fahre oder mal einen Ausflug auf den Trail mache.

Aber schon irgendwie nicht so schön, dass das bei einem nagelneuen Fahrrad ein Problem ist. Ich hätte mehr Liebe bei der Montage erwartet. Hoffentlich war das nur ein Einzelfall.

Einen Erfahrungsbericht zum Cube Nuroad Race FE folgt, sobald ich mehr Kilometer mit dem Gravel Bike gesammelt habe.

mtbmuenster
  1. M
    Martin

    Hallo, habe so eine Bürste in den Rahmen
    gesteckt! Kein Problem, keine Geräusche, sehr einfach und lässt sich auch wieder entfernen.

    Grüße

  2. M
    mike

    Habe kein Schutzblech und klappert.

  3. BL
    Benedikt L.

    Hi,

    vielen Dank für die Informationen!
    Tausche bei mir aktuell die innenverlegten Züge und vermutlich auch das Kabel für das Rücklicht welches nicht mehr funktioniert.

    Gibt es einen einfachen Trick, die untere Plastikabdeckung bzw. die Zughalterung inkl. der drei Kabel wieder vernünftig zu schließen? Den Zughalter oben links am Rahmen hab ich komplett rausnehmen, aussen wieder zusammen schrauben und einbauen können. Geht das unten genauso?

    Viele Grüße, Benedikt

  4. W
    wolfgang

    Ich bin zufriedener Besitzer (bisher 1.200 km in 4 Monaten) eines Cube NuRoad 62 Pro 2022. Zufrieden, auf das Klappern bei etwas ruppigerem Gelände.
    Hatte auch den Verdacht, es sind die im Rahmen verlegten Züge, daher bei der Erst-Inspektion im Cube-Shop reklamiert. Es stellte sich heraus, daß die innenverlegten Leitungen bei meinem Rad NICHT die Ursache waren! Stattdessen waren die Buchsen für die Gepäckträgeraufnahme in der Gabel lose. Die Gummiabdeckungen wurden entfernt und stattdessen Inbus-Schrauben eingesetzt.
    Bin jetzt 130 km gefahren und kein Geräusch mehr!

  5. T
    Tim

    Hallo zusammen,

    vorab, cooler Beitrag, besonders die Verkabelung im Rahmen werde ich mir mal ansehen!

    Ich habe eine Frage zu einer anderen Verkabelung am bike. Könnt ihr mir sagen, wie einfach sich das Schutzblech für das Hinterrad (Vorderrad ist nebensächlich, da läuft kein Kabel zum Frontlicht durch) demontieren lassen? Besonders was die Verkabelung des Rücklichts betrifft. Ich möchte nämich gerne wissen, wie einfach/schnell man aus dem FE ein non-FE machen kann.

    Besten Dank vorab!

    Grüße
    Tim

    • Olli
      Olli

      Hi Tim,

      dank dir! Ich habe mich damit auch schon beschäftigt, aber meine Idee noch nicht in die Tat umgesetzt.

      Das Problem ist tatsächlich die Verkabelung des Rücklichts, die vom Dynamo aus komplett durchgängig ist. Ich habe mal den dazu angefangenen Beitrag veröffentlich: Cube Nuroad Race FE: Gepäckträger und Schutzbleche abbauen. Meine Idee wäre eine wasserdichte Steckverbindung anzubringen.

      Meinungen dazu und weitere Ideen sehr gerne :)

      Gruß
      Olli

  6. D
    David

    Korrektur zu meinem vorigen Kommentar: „bei ERSTEREM ist es meiner Meinung nach…“

  7. D
    David

    Hallo, du schreibst „Vor allem, wenn man ein paar Euro mehr bezahlt hat.“ – wieso hast du „mehr“ (als üblich?) bezahlt, wofür der Aufpreis? Ist eine rhetorische Frage, denn ich weiß, dass du etwas anderes meinst damit (wohl eher „vor allem ab einer gewissen Preisklasse aufwärts“), finde aber die Formulierung etwas unpassend, vor allem für ein Cube Bike! Find mal was annähernd so günstiges mit gleicher Ausstattung/Qualität… Preis/Leistung ist bei Cube absolut top – zumal du das Rad auch im Fachhandel bekommst, im Vergleich zu ähnlich günstigen Direktversendern.

    Was mich zum nächsten Punkt bringt: Hast du es online oder offline (also eben im Fachhandel) gekauft? Sofern zweiteres zutrifft, war wohl die Endmontage im Laden nicht ganz so professionell (oder faul), bei zweiterem ist es meiner Meinung nach (mittlerweile leider) sehr wohl üblich, dass der Kunde selbst noch etwas nachbessern muss. Die Montage ab Werk (nicht nur bei Cube!) ist auf Effizienz und somit nicht Detailliebe ausgelegt, bevor das Velo in den Versandkarton gepackt wird.

    Jedenfalls: Ich denke, der (für Gravelbikes doch eher noch günstigeren) Preisklasse geschuldet bzw. dazu passend, war das Bike insgesamt wohl dennoch halbwegs ordentlich montiert, solange keine gröberen Unzulänglichkeiten, als ein paar nervige Geräusche, auftreten. Also eher Jammern auf hohem Niveau (wobei ich die beschriebenen Problemlösungen bzw. Herangehensweisen sehr gut beschrieben finde ;)

    • Olli
      Olli

      Hallo David,

      danke für deinen Beitrag!

      Ja, mit „mehr bezahlt“, meine ich die Preisklasse.

      Das Rad habe ich bei einem lokalen Händler gekauft, es wurde mir aber nach Hause geliefert. Grundsätzlich erwarte ich allerdings auch von reinen Online-Käufen eine entsprechende Sorgfalt bei der Endmontage. Das hat bisher immer gut funktioniert (u.a. Canyon, Radon und auch Cube).

      Für mich persönlich bewegt sich das Nuroad Race in einer Preisklasse, bei der ich keine Abstriche bei der Montagequalität hinnehmen möchte. Bzw. eigentlich möchte ich bei der Montage – die ja auch sicherheitsrelevant sein kann – gar keine Abstriche machen. Die habe ich preislich bereits bei den verbauten Komponenten gemacht.

      Die für mich nicht hinnehmbare Geräuschkulisse – und die war so laut, dass ich auch nicht von Jammern auf hohem Niveau reden würde – ist für mich allerdings kein Grund, von Cube abzuraten. Bisher sind da meine Erfahrungen ebenfalls wie deine positiv. Die Endmontage ist halt sehr stark abhängig vom Einzelfall. Wer die hier überhaupt durchgeführt hat, kann ich nicht sagen. Vom Händler hätte ich mir zumindest eine bessere Endkontrolle erwartet.

      Die ersten 1.000 km hab ich noch nicht ganz voll, aber bis hier hin ist das Nuroad Race ein super Bike für meinen Anwendungsfall. Mehr dazu demnächst in einem eigenen Beitrag.

      Also Bike voll im Erwartungshorizont, Montage eher nicht so. Aber das ist jetzt behoben und vielleicht hilft der Artikel ja anderen mit ähnlichen Problemen weiter.

      Grüße
      Olli

  8. SS
    Sven Schott

    Hallöchen
    Vielen Dank für deinen sehr großzügig und gut verfassten Text.
    Ich bin seit Donnerstag Besitzer eines Nuroad Race Fe, und war bei der ersten Ausfahrt ebenfalls schockiert wie lieblos das Bike montiert war.
    Am schlimmsten war jedoch das permanente Geschepper im Rahmen.
    Dank deines ausführlichen Berichtes also Lötkolben uns Seitenschneider geschnappt, uns ruhig ist der Hobel!
    Vielen Dank für deine Tips.
    Mfg, Sven

    • Olli
      Olli

      Hey Sven,
      schön, dass dir der Artikel geholfen hat und du jetzt auch keine Geräusche mehr am Nuroad hast :)
      Aber auch schade, dass ich scheinbar kein Einzelfall bin.
      lg
      Olli