Sparda Münster City Triathlon 2022 – Wie zur Hölle …
Schon 2018 war ich sehr skeptisch was meine Vorbereitung für den Triathlon anbelangte, aber was 2022 folgte war ein Witz 🙈. Verletzungen in Schulter und Knie sei Dank. Ich fasse mal kurz zusammen:
- 4 km Schwimmen
- 419 km Rennradfahren
- 405 km Laufen
Nachdem ich 2019 den Münster Triathlon verletzungsbedingt aussetzen musste sowie 2020 und 2021 ausgefallen sind, wollte ich aber auf gar keinen Fall aussetzen.
Kopfsache
Die größte Herausforderung war allerdings der Kopf. Mitte März war ich eigentlich auf gutem Wege. Beim ersten parkrun in Münster war ich mit einer 4:37/km ganz ordentlich unterwegs, vor allem nach 13 km Anfahrt mit dem Rennrad und einer 16,5 km Laufrunde durch die Hohe Ward am Vortag.
Aber danach folgte auf eine bereits bestehende Schulterverletzung eine Knieverletzung. Ab da ging es mit der Form bergab.
Dennoch war mir klar, dass ich die Strecken bei der Volksdisstanz schaffen würde. Aber halt nicht in einer Zeit, die ich mir wünschen würde. Nicht falsch verstehen, ich kann hier so oder so keinen Blumentopf gewinnen, aber ich glaube jeder hat da seinen ganz eigenen Anspruch an sich.
Daher habe ich mir über bestimmt drei Wochen versucht einzureden, dass ankommen und Spaß haben auch sehr cool ist. Und das ist auch so! Dennoch hat es etwas gedauert und bei kleinen Läufen kam immer wieder ein wenig Frust durch, wenn ich mit einer 6er-Pace unterwegs war.
Beste Bedingungen
Die Rahmenbedingungen am Wettkampftag des Münster Triathlons könnten kaum besser sein. Trocken, sonnig mit leichter Bewölkung bei 21 °C.
Und so machen meine Familie und ich uns mit Fahrrädern und Kinderanhänger auf den Weg zum Ort des Geschehens am Hafenplatz in Münster. Vor Ort sind schon die ersten der Olympischen Distanz auf der Strecke unterwegs. Meine Kids sind gleich begeistert.
Schnell noch meine Startunterlagen abholen, was wie alles andere auch bestens organisiert ist, und dann ab die Wechselzone einrichten.
Das Ziel für heute war klar: entspannt ankommen und Spaß haben. Und mit dem Motto habe ich mich bester Laune auf zum Schwimmstart gemacht.
🏊♂️ Das Schwimmen
Das Wasser hat über 24 °C, damit herrscht Neo-Verbot. Bei meinem Triathlondebut hatte ich beim Start keinen Zentimeter freies Wasser vor mir und sowohl das ungewohnte Freiwasser als auch die waschmaschinenartigen Verhältnisse hatten mich sehr gefordert. Das sollte heute anders werden.
Tatsächlich hat das auch ganz gut geklappt und ich konnte das Schwimmen einigermaßen gut durchziehen. Auch wenn sich die fehlende Routine und Fitness klar bemerkbar gemacht hat. Nach knapp 10:30 Minuten bin ich wieder aus dem Wasser geklettert.
🚴♂️ Auf der Radstrecke
Im Wasser bekommt man nicht viel mit von den Zuschauern an der Strecke, aber sobald man das kühle Nass verlässt, geht in Münster die Post ab und ich habe sowieso die besten Fans der Welt …
Nach einem kurzen Wechsel. Ging es flott auf die Radstrecke. Auf diese hatte ich mich mega gefreut, denn es ging zum ersten mal über einen Teil der Umgehungsstraße bis zur Auffahrt auf die A43. Also gut zum Tempo machen … wenn man denn im Training ist.
Ich hatte mir für dieses Mal sogar extra einen Lenkeraufleger besorgt. Auf der schnurgeraden Strecke durchaus hilfreich. Auf dem Rad war die Devise aber eher Ressourcen sparen für’s Laufen und so kam ich ziemlich frisch erneut in der Wechselzone an.
🏃♂️ Beim Laufen
Trotz dieser Frische wollte ich den Lauf ganz langsam angehen, aber ich kenne mich und so war ich ziemlich glücklich, als ich einen Läufer vor mir hatte, der genau das richtige Tempo anschlug. Ich hab mich kurzerhand dran gehangen und jeder Versuchung zu überholen widerstanden.
Zumindest bis zur Hälfte. Da habe ich gemerkt, dass ich noch viel zu viel Power über habe und bin dann meinen eigenen Weg gegangen gelaufen. Das führte dann zu einem Negativsplit von 5:11/km auf 4:45/km und im Ziel war ich weit entfernt von platt. Aber das war ja auch der Plan für heute 🤩.
Das hat wirklich viel Spaß gemacht! Zur Belohnung gab es erst einmal Erdbeerkuchen 🍰.
Oh verdammt! Eine späte Erkenntnis
Der blieb mir dann aber kurze Zeit später ein wenig im Hals stecken. Denn als ich meinen Eltern vom Rennen erzählte, kam mir meine Zielzeit (1:04 Stunde) dann doch sehr sehr schnell vor.
Und ich musste leider feststellen, dass ich tatsächlich die zweite Radrunde ausgelassen habe 🙈. Voll im Tunnel, bin ich einfach nach einer Runde vom Rad gestiegen. Alter! Wie ärgerlich ist das denn. Da hatte ich einen so schönen Plan im Kopf, der soweit gut funktioniert hat, und dann sowas.
Ich habe dem Veranstalter eine Mail geschrieben, um mich selbst zu disqualifizieren, selbst wenn ich glaube und hoffe, dass sowas auch so auffällt. Wer schafft die Strecke schon mit durchschnittlich über 66 km/h 🤷♂️.
Tja, ich habe ein paar Tage gebraucht, um das komplett zu verdauen, aber weder direkt danach, noch heute, hat es mir den Sparda Münster City Triathlon 2022 madig gemacht. Klar, die 12 km auf dem Rad hätte ich auch noch geschafft und das „DSQ” (disqualifiziert) in der Ergebnisliste ist auch nicht der Hit, aber dann halt 2023 auf ein Neues!
Titelfoto: Sportograf